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Kamerun ist ein Land in Zentralafrika mit einer Fläche von 475.000km2. Es erstreckt sich über etwa 1.200km vom Golf von Guineau im Süden bis hin zum Tchadbecken im Norden. Damit deckt Kamerun alle wesentlichen Klima- und Vegetationszonen Afrikas ab: der tropische Regenwald im Süden, das zentrale Hochland sowie die Subtropen im Norden. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch in Kultur, Religion und Tradition wider.
Aufgrund seiner sprachlichen (über 230 Sprachen), künstlerischen, kulturellen, geografischen und historischen Vielfalt trägt Kamerun zu Recht den Namen "Afrika im Kleinen" (Afrique en miniature).
Kamerun war von 1884 bis 1916 unter deutschem Protektorat. Nach dem ersten Weltkrieg wurde es vom Völkerbund unter ein gemeinsames Mandat von Frankreich und Großbritannien gestellt. Diese Völkerbundmandate wurden nach dem zweiten Weltkrieg durch die UNO in Treuhandmandate umgewandelt. 1960 wurde der französische Teil Kameruns unabhängig und 1961 wurde schließlich auch der britische Teil unabhängig.
Dabei schloss sich der nördliche Teil an Nigeria und der südliche Teil an Kamerun an. Aus diesem Grund sind bis heute Englisch und Französisch die Amtssprachen in Kamerun. Außerdem gibt es auch zwei unterschiedliche Schul-, Rechts- und Verwaltungssysteme. Kamerun ist eine Präsidialrepublik, in der der Präsident jeweils für 7 Jahre direkt gewählt wird. Seit 1982 amtiert Paul Biya (* 13. Februar 1933) als der erst zweite Präsident Kameruns überhaupt.
In Kamerun leben mehr als 25 Millionen Menschen, von denen 60% unter 25 Jahren alt sind. Die Einschulungsrate liegt bei über 80%, aber im Anglophonen Landesteil konnten viele Kinder aufgrund der Krise über Jahre gar keine Schule besuchen. Es gibt Schulgebühren, die von den Familien übernommen werden müssen und die sehr unterschiedlich hoch sind, je nachdem ob es sich um eine staatliche, kirchliche oder private Schule handelt. Entsprechend gibt es abhängig vom Träger auch große Unterschiede in der Qualität der Bildung.
EIN LAND MIT NAMEN
In Kamerun leben mehr als 25 Millionen Menschen, von denen 60% unter 25 Jahren alt sind. Die Einschulungsrate liegt bei über 80%, aber im Anglophonen Landesteil konnten viele Kinder aufgrund der Krise über Jahre gar keine Schule besuchen. Es gibt Schulgebühren, die von den Familien übernommen werden müssen und die sehr unterschiedlich hoch sind, je nachdem ob es sich um eine staatliche, kirchliche oder private Schule handelt. Entsprechend gibt es abhängig vom Träger auch große Unterschiede in der Qualität der Bildung.
Kamerun ist auch ein Land vieler großer Namen: n der Musik (Manu Dibango, Richard Bona, West Madiko ...), im Sport (Roger Milla, Mbappé, Samuel Eto'o, Francis Nganou, Yanick Noah, Francoise Mbango ...), in der Wissenschaft (Ernest Simo, Jean-Louis Benae, Samuel Samnick, Achilles Mbembe ...), um nur einige Bereiche zu nennen.
ANGLOPHONE KRISE
Der Streik der Lehrer*innen und Anwälte mit nachfolgenden Demonstrationen in den englisch-
sprachigen Regionen Kameruns gilt als Auslöser der bis heute andauernden Krise in diesem Land, das bis dorthin als „Stabilitätsanker“ in West- und Zentralafrika angesehen wurde. Die Proteste
führten zu brutaler Unterdrückung durch die Zentralregierung in Yaoundé und zu einer Eskalation der
Gewalt durch bewaffnete Pro-Unabhängigkeits-gruppen. Die Folgen sind bis heute (2022) mindestens
4.000 Todesopfer, 765.000 Vertriebene, darunter 60.000 als Flüchtlinge in Nigeria. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind drei der vier Millionen Menschen in den anglophonen Regionen von der
humanitären Krise betroffen, während etwa 800.000 Kinder nicht zur Schule gehen können. Die Bevölkerung ist traumatisiert und schätzungsweise 266.000 Kinder benötigen Unterstützung.
Der größte Bedarf besteht an psychosozialer Unterstützung und Betreuung für unbegleitete und
getrennte Kinder.
Aber auch in diesen von Gewalt geprägten Kontexten gibt es Menschen, die sich für Deeskalation und gewaltfreie Streitbeilegung einsetzen. Gemeinsam mit unserer Partner-organisation in Kamerun
setzen wir uns dafür ein, Friedensbemühungen im nationalen, regionalen und internationalen
Kontext voranzubringen, die Not der Betroffenen zu lindern, Hoffnung und Perspektiven zu vermitteln und ihren Stimmen Gehör zu verschaffen.
Aufgrund der jeweiligen historischen
Beziehungen zu Kamerun sehen wir die Regierungen Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland in einer besonderen Verantwortung, sich nachdrücklich für eine rasche Lösung des Konflikts gegenüber der Regierung Kameruns und den bewaffneten Separatistengruppen
einzusetzen.